Wie lang ist der Bremsweg je nach Witterung?
Die Länge des tatsächlichen Bremswegs ist auch von der Witterung abhängig.

Die Witterungsverhältnisse haben Einfluss auf den Bremsweg eines Fahrzeuges.
Bremsweg bei Nässe
Der Bremsweg verlängert sich bei Nässe, so sind es erfahrungsgemäß auf schmierigen oder nassen Fahrbahnen statt 12 Metern Bremsweg bei 50 km/h eher 20 Meter Bremsweg, dazu kommt noch der Reaktionsweg. Erhöhen Sie daher unbedingt den Sicherheitsabstand bei Regen sowie feuchten und laubbedeckten Straßen. Reduzieren Sie außerdem die Geschwindigkeit, um den notwendigen Anhalteweg zu begrenzen.
Bremsweg bei Schnee
Falls die Fahrbahn schneebedeckt ist, verlängert sich der Bremsweg enorm. Die genaue Länge des Weges bis zum Stillstand kann dabei stark variieren, je nach Art des Schneebelags. So kann auf einer festgefahrenen Schneedecke in der Regel besser abgebremst werden als auf eisigem oder rutschigem Schnee. Halten Sie auf jeden Fall ausreichend Abstand, der Bremsweg kann schon bei 50 km/h mehr als 90 Meter betragen, dazu kommt noch der Reaktionsweg.
Bremsweg bei Eis
Auf Eis zu bremsen, kann schon bei 50 km/h mehr als 90 Meter statt der üblichen 12 Meter benötigen. Fahren Sie daher bei Eisglätte unbedingt besonders vorsichtig und langsam. Planen Sie zudem mindestens 100 Meter (ca. zwei Leitpfosten) Abstand ein, da der Reaktionsweg noch dazu gerechnet werden muss. Nur so sichern Sie sich die Chance auf eine unfallfreie Fahrt.
Was kann ich als Autofahrer tun, um sicher anzukommen?
Den Fahrbahnbelag und die Witterung können Sie als Autofahrer nicht beeinflussen, Sie können jedoch einiges tun, um für mehr Sicherheit und kürzere Bremswege zu sorgen.

Der ausreichende Sicherheitsabstand sollte stets eingehalten werden.
Technik optimieren
Lassen Sie die sicherheitsrelevanten Teile Ihres Fahrzeugs regelmäßig prüfen. Dabei sollten abgenutzte Bremsbeläge oder -scheiben ausgetauscht und defekte oder undichte Bremssysteme unbedingt instand gesetzt werden. Achten Sie auch auf ausreichendes Profil bei den Reifen.
Reaktionszeit verkürzen
Sie können selbst einiges tun, um Ihre Reaktionszeit zu verkürzen. Üben Sie dazu zum Beispiel zwischendurch auf sicheren Parkplätzen oder Verkehrsübungsplätzen gezielt Vollbremsungen, damit Sie bei Bedarf keine Angst vor einer Notfallbremsung haben.
Sehr wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch, sich beim Fahren nicht ablenken zu lassen, zum Beispiel durch Handy, im Handschuhfach nachschauen oder im Radio einen neuen Sender suchen. Falls Sie durch solch eine Ablenkung nur eine Sekunde mehr Reaktionszeit benötigen, verlängert sich der Anhalteweg bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h enorm.
Abstand halten
Halten Sie darüber hinaus ständig einen ausreichenden Sicherheitsabstand. Im Stadtverkehr sollte dieser drei Autolängen (ca. 15 Meter) betragen. Auf Autobahnen und Landstraßen können Sie den “halben Tachowert” als Richtwert nutzen. So ist es zum Beispiel ratsam, bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h ca. 60 Meter Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten, bei 180 km/h sollten es dann ca. 90 Meter Abstand sein. Verdoppelt werden sollten diese Abstände bei Regen, eingeschränkter Sicht oder schlechten Straßenverhältnissen. Als Anhaltspunkt können Sie den Abstand zwischen den Leitpfosten am Straßenrand nehmen, dieser beträgt auf geraden Strecken 50 Meter.