Die regelmäßige Durchführung der Hauptuntersuchung, besser bekannt als TÜV, ist für jedes in Deutschland zugelassene Fahrzeug Pflicht. Doch was passiert, wenn der TÜV-Termin verstreicht und das Fahrzeug überfällig ist? In diesem Artikel gehen wir darauf ein, was passiert, wenn Fahrzeughalter den TÜV überziehen und liefern wichtige Informationen zu den dafür festgelegten Strafen.
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TÜV ist die Abkürzung für „Technischer Überwachungs-Verein“. Genaugenommen handelt es sich dabei um einen Verbund mehrerer Prüforganisationen, welche die gesetzlich vorgeschriebene Hauptuntersuchung (HU) durchführen können. Diese soll die Sicherheit der Fahrzeuge gewährleisten. Wenn Fahrzeughalter den TÜV überziehen, riskieren sie je nach Überziehungsdauer Strafen, da die HU-Fälligkeit strikt geregelt ist. Wie lange man den TÜV überziehen darf, beziehungsweise welche Kosten dafür fällig werden, ist klar definiert: Sofort nach Ablauf der Frist können bei einer Kontrolle Sanktionen folgen. Mit der Hilfe eines TÜV Überziehen Rechners ist es einfach, sich über anfallende Kosten zu informieren.
Für die Fälligkeit des TÜV gibt es 2 klare Regeln:
Über den genauen Fälligkeitsmonat informiert die HU-Plakette, die am hinteren Nummernschild angebracht wird. So können sowohl Fahrzeughalter als auch Polizei und Behörden auf einen Blick erkennen, ob der TÜV abgelaufen ist, beziehungsweise wann die nächste Überprüfung ansteht. Ein rechtzeitiger Besuch der Prüfstelle zur Erneuerung der HU ist somit empfehlenswert. Zusätzlich wird im Fahrzeugschein eingetragen, wann der TÜV wieder fällig ist.
Grundsätzlich ist es nicht erlaubt, den TÜV zu überziehen. Wenn Sie den TÜV nur 1 Monat überziehen, wird aber kein Bußgeld verhängt. Generell empfiehlt es sich, die Fristen einzuhalten und sich den fälligen Termin für die TÜV-Prüfung frühzeitig im Kalender zu vermerken.
Es ist wichtig, die TÜV-Plakette richtig zu lesen, um zu wissen, wann die nächste HU fällig ist, um zu vermeiden, dass durch TÜV überziehen Kosten entstehen. Die Plakettenfarbe und die Zahl in der Mitte der Plakette zeigen das Jahr an, in dem die Überprüfung durchgeführt werden muss. Der Monat lässt sich daran erkennen, wie die Plakette positioniert ist. Die Zahl, die sich ganz oben befindet, gibt den Monat an. Alternativ kann auch anhand der „Uhrzeit“, die von der schwarzen Markierung auf der Plakette angezeigt wird, der Fälligkeitsmonat erkannt werden. Befindet sich diese Markierung beispielsweise auf der Position, die der Stundenzeiger einer Uhr um 4 Uhr einnimmt, ist der TÜV im April fällig. In diesem Fall ist gleichzeitig die 4 die oberste Zahl auf der Plakette.
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Zwar müssen Sie kein Bußgeld befürchten, wenn Sie mit abgelaufenem TÜV zur Hauptuntersuchung erscheinen. Die Prüfstelle ist allerdings bei einem Verzug von zwei oder mehr Monaten dazu verpflichtet, eine sogenannte „erweiterte HU“ durchzuführen, die oftmals auch als „Ergänzungsuntersuchung“ bezeichnet wird. Diese ist ungefähr 20% teurer als die normale HU, so dass durch TÜV überziehen Kosten entstehen, die sich durch eine rechtzeitige HU vermeiden lassen.
Je nach Dauer der Überziehung wird ein Bußgeld verhängt.
Den TÜV zu überziehen kann empfindliche Sanktionen nach sich ziehen. Die Antwort auf die Frage, „Wie lange darf man den TÜV überziehen“ lautet somit: gar nicht. Wer mit überzogenen TÜV erwischt wird, zahlt zwar erst ab einer Überziehung von mehr als einem Monat eine Strafe, zu Problemen mit der Versicherung kann es unter bestimmten Umständen aber auch schon früher kommen. Wenn Sie den TÜV um mehr als 1 Monat überziehen und von Polizei oder Ordnungsamt erwischt werden, erwartet Sie eine Strafe, deren Höhe im Bußgeldkatalog genau geregelt ist. Die folgenden Abschnitte zeigen, womit Sie in einem solchen Fall rechnen müssen.
Eine Überziehung des TÜV von 1 Monat ist streng genommen nicht erlaubt, führt aber nicht zu einem Bußgeld. Liegen technische Mängel am Fahrzeug vor, die zu einem Unfall führen, kann die Versicherung allerdings die Zahlung verweigern. Hierfür muss nachgewiesen sein, dass der Unfall durch den Mangel entstanden ist, welcher bei einer Hauptuntersuchung aufgefallen wäre und zu deren Nichtbestehen geführt hätte.
Wenn die Hauptuntersuchung 2-4 Monate überfällig ist, wird fürs TÜV überziehen eine Strafe von 15 Euro fällig. Bei der anschließenden Hauptuntersuchung können die Kosten ca. 20% höher ausfallen. Ein Bußgeld wird nur erhoben, wenn Sie mit abgelaufenem TÜV von Polizei oder Ordnungsamt erwischt werden. Die Prüfstelle selbst sorgt nicht für ein Bußgeld, wenn Sie dort mit abgelaufenem TÜV erscheinen.
Eine Überziehungsdauer von 4-8 Monaten ist mit einem Bußgeld in Höhe von 25 Euro verbunden. Auch hier kommen möglicherweise durch TÜV überziehen weitere Kosten auf Sie zu, da statt der normalen Hauptuntersuchung eine erweiterte HU bei der nächsten TÜV-Prüfung durchgeführt werden muss. Wenn Sie nicht aufgrund von technischen Mängeln am Fahrzeug in einen Unfall verwickelt sind, hat auch diese Überziehungsdauer neben dem Bußgeld und den zusätzlichen Kosten bei der HU keine weiteren Konsequenzen für Sie.
Überziehen Sie den TÜV um mehr als 8 Monate, kann Ihnen das ein Bußgeld von 60 Euro und einen Punkt in Flensburg einbringen. Diese höhere Strafe stellt einen Bezug zur gesteigerten Gefahr her, dass ein länger ungeprüftes Fahrzeug mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellen kann. Trotzdem gilt auch hier bei einem Unfall, dass die Versicherung den Schaden nur dann nicht übernehmen muss, wenn er nachweislich aufgrund von technischen Mängeln entstanden ist.
Für Fahranfänger in der Probezeit stellt TÜV überziehen von mehr als 8 Monaten zudem einen B-Verstoß dar, der zu einer Verlängerung der Probezeit führen kann.
Eine Rückdatierung der HU-Plakette bei überzogenem TÜV findet seit 2012 nicht mehr statt. Wenn Fahrzeughalten der TÜV überziehen, wird die nächste Hauptuntersuchung somit zwei Jahre nach dem Datum der tatsächlich durchgeführten Überprüfung fällig, unabhängig davon, ob durch TÜV überziehen eine Strafe fällig wurde und wie lange der ursprüngliche Termin her ist.
Wie in den vorigen Abschnitten bereits erwähnt wurde, kann sich ein überzogener TÜV auf den Versicherungsschutz auswirken. Zwar ist der Versicherungsschutz auch ohne gültigen TÜV grundsätzlich gewährleistet, allerdings müssen Sie damit rechnen, dass die Versicherung den Fall besonders genau prüfen wird, wenn Sie den TÜV überziehen. Stellt sich heraus, dass Sie grob fahrlässig gehandelt haben, kann dies zu erheblichen Problemen führen.
Sie müssen damit rechnen, dass die Versicherung einen Gutachter beauftragen wird, der klären soll, ob sich das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt in einem technisch einwandfreien Zustand befand. Stellt sich heraus, dass dies nicht der Fall ist, müssen Sie damit rechnen, einen Teil der Kosten oder sogar den gesamten Betrag selbst übernehmen zu müssen.
Die Hauptuntersuchung (HU) kann nur in Deutschland durchgeführt werden.
Es kommt regelmäßig vor, dass Fahrzeughalter den TÜV überziehen, weil Sie sich zum Zeitpunkt der Überprüfung mit dem Fahrzeug im Ausland aufhielten. Die Durchführung der HU ist ausschließlich in Deutschland möglich. Sie können problemlos mit abgelaufenem TÜV im Ausland fahren, denn laut der EU-Richtlinie 45/2014 dürfen abgelaufene TÜV-Plaketten nicht durch ausländische Behörden beanstandet werden. Die TÜV-Zulassung und somit auch eine aufgrund von TÜV überziehen verhängte Strafe ist somit eine rein deutsche Angelegenheit.
Die deutsche TÜV-Prüfung hat für das Fahren im Ausland keine Relevanz. Wenn Sie mit dem Fahrzeug wieder nach Deutschland einreisen, müssen Sie die HU aber umgehend nachholen. Hierzu haben Sie nach Grenzübertritt eine nahegelegene Werkstatt aufzusuchen. Sollten Sie dies nicht tun und mit abgelaufenem TÜV angehalten werden, wird je nach Dauer der Überziehung ein Bußgeld verhängt.
Die Kosten für den TÜV können sich je nach Prüforganisation geringfügig unterscheiden. Für die HU müssen Sie mit Kosten von ungefähr 90 Euro rechnen. Wird zusätzlich auch eine Abgasuntersuchung (AU) durchgeführt, sollten Sie ungefähr mit Gesamtkosten zwischen 130 und 160 Euro rechnen. Wenn der TÜV für Ihr Fahrzeug 2 oder mehr Monate überfällig ist, kann eine erweiterte HU erforderlich sein, wodurch die Kosten um ungefähr 20% höher ausfallen
Wer seinen TÜV-Termin fristgerecht einhält, vermeidet Sicherheitsrisiken und schützt sich vor Strafen, die mit einer abgelaufenen HU einhergehen können. Die Bußgelder sind zwar – im Vergleich zu anderen Verkehrsdelikten – nicht sonderlich hoch, kommt es aufgrund von Sicherheitsmängeln am Fahrzeug zu einem Unfall, kann die Versicherung bei abgelaufenem TÜV die Zahlung jedoch verweigern, was extrem teuer werden kann.
Wenn sie mit abgelaufener HU beim TÜV erscheinen, müssen Fahrzeughalter sich glücklicherweise nicht vor einer Strafe sorgen. Auch eine Rückdatierung, wie sie bis vor 2012 üblich war, erfolgt nicht: Der TÜV gilt ab dem Zeitpunkt der Prüfung 2 Jahre lang.
Wir wünschen Ihnen allzeit gute Fahrt! Wir stehen Ihnen als Kfz Gutachter gerne jederzeit zur Verfügung.
Kontaktieren Sie umgehend Ihre Versicherung. Diese muss den Schaden auch dann übernehmen, wenn der TÜV abgelaufen ist, vorausgesetzt, dass nicht ein Sicherheitsproblem am Fahrzeug Auslöser für den Unfall war. In den meisten Fällen wird ein Gutachter beauftragt, um diese Frage zu klären.
Eine erweiterte HU wird fällig, wenn Sie den TÜV um mehr als einen Monat überziehen. Hier wird gründlicher geprüft und die Kosten sind ungefähr 20 % höher als bei einer normalen TÜV-Prüfung.
Wenn Ihr Fahrzeug den TÜV nicht besteht, erhalten Sie einen Mängelbericht. Lassen Sie die dort gelisteten Mängel fristgerecht reparieren und stellen Sie das Fahrzeug dann zur Nachprüfung vor. Sind alle Mängel behoben, wird die neue TÜV-Plakette ausgegeben und Sie müssen erst in 2 Jahren wieder zur HU.
Nein, die Abgasuntersuchung (AU) ist eine weitere Überprüfung, die Sie regelmäßig durchführen lassen müssen. Genau wie die HU wird sie für Neuwagen erstmals nach 3 Jahren und für alle anderen Fahrzeuge im Rhythmus von 2 Jahren fällig. Sie wird daher in der Regel gemeinsam mit der HU durchgeführt.
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