Zwei Jahre ist es her, dass durch das Aufdecken der manipulierten Abgaswerte der große Dieselskandal gestartet ist. Ein fortlaufender Prozess, denn nicht nur die betroffenen Dieselfahrer sind weiterhin mit Umrüstungen beschäftigt, sondern auch die Automobilbranche kämpft mit den Folgen des Dieselskandals.
Deutsche orientieren sich um
Der Dieselskandal ist groß durch die Medien gegangen und lässt nicht kalt: Zwei von fünf Deutschen sind in ihrem Vertrauen in die deutsche Automobilindustrie verunsichert, das zeigt die aktuelle Studie „Dieselgate – Gefahr und Chance?“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Demnach würden 44 Prozent der Autofahrer aktuell kein Auto kaufen, zehn von 100 Deutschen haben ihren Autokauf aufgrund des Dieselskandals sogar verschoben.
Mehr Deutsche suchen im Ausland nach Autos
Eine weitere Folge des Dieselskandals ist, dass sich die Deutschen umorientieren: Die klassischen deutschen Autohersteller, wie VW Audi oder BMW, werden laut der Studie nicht mehr so oft als Marke für den Neuautokauf in Betracht gezogen, die Deutschen schauen im Ausland nach anderen Marken.
Wirtschaftliche Folgen nach Dieselskandal: Rabatte ohne Ende
Die deutsche Automobilbranche reagiert darauf und lockt mit Diesel- und Abwrackprämien. Die monatliche CAR-Studie untersucht den Rabatt-Index auf dem deutschen Automarkt: Lag im Frühjahr der Wert noch bei 130 Punkten, ist im September der Rabatt-Index auf den historischen Höchstwert von 152 Punkten geklettert. Zum Vergleich: im Januar 2010 lag der CAR-Rabatt bei 100.
Auch Kia, Jaguar und Land Rover beteiligen sich an Rabattaktionen
Gleichzeitig steigen weitere Autohersteller in die Diesel-Wechselprämien ein: Kia, Jaguar und Land Rover machen mit Rabatten seit September mit: Damit beteiligen sich inzwischen 95 Prozent des deutschen Automarktes an Rabattaktionen. Fraglich ist, ob die Automobilbranche in ihre alte Preisstruktur dauerhaft wieder finden kann. Durch die starken Veränderungen auf dem Markt verändern sich auch die preislichen Vorstellungen der Deutschen: Neuwagen könnten auch viele Jahre nach dem Dieselskandal günstiger bleiben, denn Autofahren verliert an Attraktivität.
Rückgang der Autozulassungen deutschlandweit
Rund drei Prozent weniger Autozulassungen sind im September verzeichnet worden. Die Neuzulassung von Dieselautos ist so stark zurückgegangen wie noch nie. Mehr als 20 Prozent weniger Selbstzünder sind angemeldet worden: Damit war nur jedes dritte neuzugelassene Fahrzeug ein Diesel.
VW und Daimler planen Elektroautos
Während die deutschen Marken durch den Dieselfusch dem gesamten Automobilmarkt in Deutschland geschadet haben, versuchen sie gleichzeitig aber auch durch Innovation diesen wieder zu stärken und damit den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. VW plant, bis 2030 jedes Modell als E-Auto anbieten zu können, Daimler möchte das sogar bis 2022 schaffen. VW wird dafür 20 Milliarden Euro in die Entwicklung der E-Wagen investieren. Damit stoßen die Chefs der großen Automobilhersteller nach der Krise ein Umdenken an: Die Autos sollen so entwickelt werden, dass die Batterieleistung deutlich steigt und Hybridmotoren sowie Elektromotoren den Verbrennungsmotor dauerhaft ersetzen können.
Gewinner des Dieselskandals: Die alternativen Energiequellen
Die Entwicklung und der Fortschritt von alternativen Energiequellen gehen als Gewinner aus dem Dieselskandal raus: So viel Geld in Fortschritt wurde selten investiert und auch international gewinnt die Brennstoffzelle an Gewicht. Sogar die US-Armee wendet sich jetzt an einen deutschen Brennstoffzellenhersteller, um Produkte aus Deutschland zu importieren.
Sie fahren selbst ein Dieselauto und blicken im Dschungel von Fahrverboten, Abwrackprämien und Umrüstungen nach dem Dieselskandal nicht mehr durch? In unserem Artikel „Was Dieselfahrer jetzt wissen müssen“ haben wir alle Informationen übersichtlich für Sie zusammengefasst.
*Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine Rechtsberatung. Bitte konsultieren Sie für eine rechtlich bindende Beratung einen Rechtsanwalt für Verkehrsrecht.