Wie äußert sich ein Marderschaden?

Anzeichen für einen Marderschaden sind in der Regel zerbissene Kabel im Motorraum
Die Anzeichen für einen Marderschaden unterscheiden sich je nach Bauteil. Ein angebissenes Zündkabel zeigt sich in der Regel durch einen unrunden Motorlauf, da eine oder sogar mehrere Zündkerzen nicht korrekt arbeiten. Häufig springt auch die Motorkontrollleuchte an. Dies zeigt an, dass Probleme mit der Motorsteuerung vorliegen. Es kann auch vorkommen, dass der Motor bei einem zerbissenen Zündkabel nicht anspringt oder sofort wieder abstirbt.
Beschädigte Kühlmittelschläuche können durch den Verlust von Kühlflüssigkeit zur Überhitzung des Motors führen. Wenn die Anzeige eine steigende Kühlwassertemperatur meldet, sollten Sie schnell reagieren, um mögliche Motorschäden zu verhindern. Zerbissene Unterdruckschläuche führen häufig zu Leistungsverlust, teilweise wechselt der Motor in diesem Fall in das Notlaufprogramm. Nachlassenden Bremsdruck erkennen Sie relativ schnell, häufig wird dies zudem durch die entsprechende Kontrollleuchte angezeigt.
Wenn der Marder die Gummimanschetten beschädigt hat, wird dies im Fahrbetrieb nicht unmittelbar auffallen. Kontinuierliches Eindringen von Wasser und Schmutz und der allmähliche Verlust der Fettfüllung führen langfristig zu Schäden an Antriebs- und Achsgelenken sowie möglicherweise auch an Lenkungsteilen. Letzteres kann besonders drastische Folgen haben. Werden diese Schäden nicht schnell entdeckt und behoben, können die Reparaturkosten in astronomische Höhen steigen.
Was tun nach Marderschaden?
Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich ein Marder für Ihr Fahrzeug interessiert, sollten Sie eine fachgerechte Motorwäsche durchführen lassen. Laut Auskunft des GDV ist diese Maßnahme sinnvoll, da sie die Hinterlassenschaften des Tieres und insbesondere die Duftspuren beseitigt. Überlassen Sie diese Arbeit besser einem Profi, damit es durch eine unsachgemäße Vorgehensweise nicht zu Schäden am Motor kommt. Stellen Sie Marderspuren oder sogar charakteristische Beschädigungen fest, sollten Sie das Fahrzeug keinesfalls nutzen. So minimieren Sie die Gefahr von teuren Folgeschäden. In diesem Fall sollten Sie umgehend eine Autowerkstatt mit der Behebung der Schäden beauftragen.
Marderschaden – welche Versicherung zahlt?

Bei den meisten Versicherern besteht bei einem Marderschaden Versicherungsschutz über die Teilkasko
Informieren Sie nach einem Marderschaden die Versicherung. Die reine Kfz-Haftpflichtversicherung ist hier nicht zuständig. Versichert sind Sie gegen diese Schäden nur, wenn Sie eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben. Die Teilkasko deckt unterschiedliche Schäden an Ihrem Fahrzeug ab, dazu zählen beispielsweise Brand-, Diebstahl-, Glas-, Hagel- und Wildschäden. Bei den meisten Anbietern sind zudem unmittelbare Schäden durch Marderbisse abgesichert, hier lohnt sich jedoch in jedem Fall ein Blick in die Versicherungsbedingungen. Einige Versicherer schließen Marderschäden kategorisch aus, bei anderen Gesellschaften kann dieser Aspekt auf Wunsch zusätzlich eingeschlossen werden. Häufig sind zudem nur die direkten Schäden durch den Marder (zerbissene Kabel, etc.) abgedeckt, viele Versicherer schließen jedoch die teuren Folgeschäden aus.
Besteht eine Vollkasko, sind hier die Leistungen der Teilkasko integriert. Die Vollkaskoversicherung deckt Schäden ab, die an Ihrem eigenen Fahrzeug entstehen. Sie erweitert den Schutz der Teilkasko und leistet in der Regel auch bei Vandalismus und selbst verursachten Schäden. Hier lohnt sich ebenfalls ein Blick in die Versicherungsbedingungen, da bestimmte Fälle wie das Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss oder eine Fahrt ohne gültige Fahrerlaubnis zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können. Da ein Marderschaden auch bei Vollkasko grundsätzlich von der integrierten Teilkasko abgedeckt wird, belastet die Schadensmeldung nicht Ihren Schadenfreiheitsrabatt. Eine Hochstufung erfolgt somit nicht.
Eine Ausnahme besteht jedoch, wenn Folgeschäden in der Teilkasko nicht mitversichert sind. In diesem Fall kann die Regulierung dieser Schäden über die Vollkasko erfolgen, im Folgejahr erhöht sich somit der Schadenfreiheitsrabatt. Sie sollten umgehend den Marderschaden der Versicherung melden, damit es bei der Regulierung nicht zu unnötigen Verzögerungen kommt. In der Regel genügt ein kurzer Anruf, alternativ können sie die Meldung auch per E-Mail vornehmen.
Was kostet ein Marderschaden?
Basierend auf den veröffentlichten Zahlen des GDV kostet ein Marderschaden durchschnittlich rund 336 Euro. Wenn die direkten Schäden schnell entdeckt werden und lediglich Bissspuren an Kabel vorhanden sind, können durchaus Kosten von weniger als 150 Euro entstehen. Ist in Ihrer Teilkasko eine Selbstbeteiligung vereinbart, müssen Sie diesen Betrag somit aus eigener Tasche zahlen. Wenn Marderschäden unentdeckt bleiben, entstehen häufig teure Folgeschäden. Die Kosten können in diesem Fall schnell im vierstelligen Bereich liegen. Besonders kostenintensiv ist ein Motorschaden, der mit mehreren Tausend Euro zu Buche schlägt.
Wie kann ich einen Marderschaden verhindern?
Mit Dämmmatten im Kfz können Sie dem Marder den Zugang zum Motorraum verwehren und verhindern, dass sich das Tier an Kabeln und anderen Bauteilen vergreift. Bei einigen Herstellern sind entsprechende Abschottungen als Zusatzausstattung bereits ab Werk erhältlich, andere Fahrzeugmodelle können bei Bedarf nachgerüstet werden. Eine kostengünstige Variante sind elastische Drahtgitter, da Marder diesen etwas wackligen und löchrigen Untergrund nicht mögen.
Die beste Methode ist jedoch, wenn Sie Ihr Fahrzeug in einer abgeschlossenen Garage parken. So können Sie die Gefahr minimieren, dass der bei Ihnen heimische Marder das Fahrzeug markiert. Letztendlich bietet auch diese Methode jedoch keine hundertprozentige Sicherheit. Teilweise werden auch Nadelsperren empfohlen, dabei handelt es sich um flexible Kunststoffplatten, die mit zahlreichen Nadeln versehen sind. Sie werden in den Motorraum gelegt, dort fixiert und sollen den Mardern den Zutritt verwehren.
Auch wenn bestimmte Hilfsmittel immer wieder als hilfreich empfohlen werden, sieht der GDV diverse Mittel wie abschreckende Düfte, Ultraschall oder Elektroschocks eher skeptisch. Hundehaare, Knoblauch oder spezielle Duftpasten oder Sprays halten die schlauen Tiere jedoch im besten Fall lediglich für kurze Zeit fern. Sie gewöhnen sich relativ schnell an die Gerüche, die meist ohnehin schnell verfliegen. Bei Ultraschall vermindern Hindernisse im Motorraum den Schalldruck und die Wirkung geht weitgehend verloren. Elektroschocks nach dem Vorbild eines Weidezauns sollen laut Angaben der Hersteller deutlich effektiver sein, werden vom GDV jedoch ebenfalls nicht empfohlen. Hier zeigen sich die Experten insbesondere im Hinblick auf die empfindliche Elektronik sehr skeptisch.
Weitere Fragen zu Marderschäden am Auto
Wann treten Marderschäden vermehrt auf?
Insbesondere während der Paarungszeit von Mitte Juli bis Mitte August ist die Gefahr für Marderbisse relativ hoch. In dieser Zeit reagieren die Tiere besonders aggressiv auf Rivalen und neigen dementsprechend zu radikalen Maßnahmen.
Sind Marderschäden und Folgeschäden bei der HUK Coburg versichert?
Ja – bei der HUK Coburg sind Folgeschäden bis zu einer Höhe 3.000 Euro mitversichert.
Sind Marderschäden und Folgeschäden bei der Allianz mitversichert?
Ja – die Teilkasko der Allianz deckt Folgeschäden bis zu einer Höhe von 5.000 Euro ab.
Was tun bei einem Marderschaden bei einem Mietwagen?
Wer im Falle eines Marderschadens am Mietwagen haftet, hängt davon ab, wie das Fahrzeug bei Vertragsabschluss versichert wurde. Meist wird bei einem Leihwagen eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen, die im Zweifelsfall auch die Folgeschäden abdeckt. Hier würden Sie im Ernstfall maximal Kosten in der Höhe der vereinbarten Selbstbeteiligung tragen. Bei Verträgen ohne Selbstbeteiligung sind Sie auf der sicheren Seite, da die Reparaturkosten auch bei teuren Folgeschäden vollständig von der Vollkasko übernommen werden.